Die katholischen Bischöfe in den USA haben eine Exerzitienwoche über den Missbrauchsskandal beendet. Auf Wunsch von Papst Franziskus hatten sie sich in ein Priesterseminar des Erzbistums Chicago zurückgezogen, um im Gebet über Konsequenzen aus den sexuellen Vergehen von Priestern und deren Vertuschung nachzudenken.
Der Papst hatte die Bischöfe in einem Brief zu Beginn der Klausur am 2. Januar zu Schritten gegen die "Kultur des Missbrauchs" und die Glaubwürdigkeitskrise der Kirche ermutigt. Zugleich warnte er die Bischöfe vor Spaltung. Von der US-Bischofskonferenz verlautete zunächst nichts über den Verlauf des Treffens.
Nach Auskunft eines Bischofs auf Twitter nahmen rund 280 der insgesamt 271 aktiven und 185 emeritierten Bischöfe teil. Offizielle Angaben gab es nicht. Geleitet wurden die Einkehrtage im Mundelein Seminary bei Chicago vom Hausprediger des Papstes, dem Kapuziner Raniero Cantalamessa. Medienberichten zufolge versammelten sich vor dem Grundstück des Priesterseminars in den vergangenen Tagen immer wieder Demonstranten, um gegen sexuellen Missbrauch zu protestieren.
Für den 21. bis 24. Februar hat Papst Franziskus die Spitzen der Bischofskonferenzen weltweit in den Vatikan einberufen, um über Konsequenzen aus dem Missbrauchsskandal zu beraten. (kna)