Kurz vor dem Ende seiner Panama-Reise hat Papst Franziskus am Sonntagmittag eine Einrichtung für HIV-Infizierte und Aids-Kranke besucht. In der "Casa Hogar del Buen Samaritano" wurde er von Mitarbeitern und rund 60 Klienten auch drei anderer Sozialzentren empfangen. In einer kurzen Ansprache lobte Franziskus die Arbeit als glaubwürdiges Zeugnis der Kirche.
"Hier werden nicht nur die wiedergeboren, die wir die 'Hauptbegünstigten' eurer Häuser nennen könnten", sagte der Papst mit Bezug auf eine Aussage eines der Bewohner. "Hier werden die Kirche und der Glauben durch die Liebe ständig geboren und erneuert." Hauptsächlich kümmern sich die Zentren um jugendliche und erwachsene Patienten und Drogenabhängige, die keinerlei familiäre oder wirtschaftliche Unterstützung haben. "Auch Gleichgültigkeit verletzt und tötet", kritisierte der Papst weiter. Er tat das nicht nur mit Blick auf das Gleichnis des Barmherzigen Samariters, in dem zunächst zwei andere Passanten an dem Opfer achtlos vorbeigehen. Franziskus kritisierte damit zugleich gesellschaftliche Reaktionen auf HIV/Aids in Mittelamerika. Oft gelten Betroffene dort immer noch als "Aussätzige".
Nachdem sich das HI-Virus Anfang der 1980er Jahre auch in Panama auszubreiten begonnen hatte, waren es zunächst Mitglieder einer Innenstadtpfarrei, die sich um Infizierte kümmerten. Aus der Initiative entstanden ab 2004 dank einer Stiftung die "Casa Hogar del Buen Samaritano" sowie weitere Zentren. Nach Auskunft des Hauses gibt es seit dem Auftreten des Virus in Panama über 7000 Aids-Kranke. 25.000 bis 30.000 Menschen lebten mit dem HI-Virus. (KNA/ 27.1.19)