Wie finanziert sich die Papst-Kinderklinik Bambino Gesu?

Nur Amtsmissbrauch?

Giuseppe Profiti (3.v.l.), früherer Direktor der päpstlichen Kinderklinik Bambino Gesu im Gericht / ©  Osservatore Romano (KNA)
Giuseppe Profiti (3.v.l.), früherer Direktor der päpstlichen Kinderklinik Bambino Gesu im Gericht / © Osservatore Romano ( KNA )

Das Kinderkrankenhaus Bambino Gesu ist seit einer Schenkung 1924 im Besitz des Heiligen Stuhls, wird aber nicht durch diesen finanziert. Die Klinik mit Hauptsitz auf dem römischen Gianicolo-Hügel ist dem italienischen Gesundheitssystem angeschlossen. Dieses erstattet Aufwendungen für die Behandlung italienischer Kinder. Die Forschungsarbeit der Klinik finanziert sich durch öffentliche wie private Gelder. Weitere Ausgaben werden laut Aussage von Klinikleiterin Mariella Enoc mittels zweckgebundener Spenden finanziert.

Enocs Vorgänger im Amt, Giuseppe Profiti, war 2017 vom Vatikangericht wegen Amtsmissbrauch zu einem Jahr Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 5.000 Euro verurteilt worden. Ihm wurde vorgeworfen, Stiftungsgelder der Klinik für die Renovierung der Privatwohnung eines Kardinals bereitgestellt zu haben. Laut Medienberichten verbuchte Enoc als seine Nachfolgerin 328.000 Euro als Verlust. Der Verbleib des Geldes ist unklar. Das Vatikangericht wertete das Vergehen Profitis nicht als Veruntreuung, sondern als Amtsmissbrauch und blieb daher mit dem Strafmaß deutlich unter den von der Staatsanwaltschaft geforderten drei Jahren Freiheitsentzug. (KNA / 1.3.19)

Quelle:
KNA