Neuseelands Parlament gedenkt Opfer von Christchurch

 (DR)

Mit einem islamischen Gebet hat das neuseeländische Parlament am Dienstag der 50 Todesopfer des Anschlags auf zwei Moscheen in Christchurch gedacht. Premierministerin Jacinda Ardern begann ihre Rede vor den Abgeordneten mit der arabischen Grußformel "Salam aleikum" ("Friede sei mit Euch"). 30 Verletzte wurden nach dem rassistisch motivierten Massaker noch im Krankenhaus behandelt, neun befanden sich im "kritischen Zustand".

Der mutmaßliche Täter - ein 28 Jahre alter Rechtsextremist aus Australien - sitzt in Untersuchungshaft. Ein 17-minütiges Video, in dem große Teile des Verbrechens zu sehen sind, kursiert immer noch im Internet. An diesem Mittwoch sollen zahlreiche Todesopfer - alles Muslime - in Christchurch beigesetzt werden. Auf Spendenkonten, mit denen den Hinterbliebenen geholfen werden soll, gingen inzwischen umgerechnet mehr als fünf Millionen Euro ein.

Die Premierministerin verzichtete in ihrer Rede darauf, den mutmaßlichen Attentäter beim Namen zu nennen. Sie sagte: "Er wollte viele Dinge mit seinem Akt des Terrors erreichen. Eines davon war, berühmt zu werden. Deshalb werden Sie von mir niemals seinen Namen hören." Ardern rief stattdessen dazu auf, die Namen der Opfer in Erinnerung zu behalten. Zugleich versicherte sie, der Täter werde "mit der vollen Härte des Gesetzes" bestraft. (dpa)