Der Afrikabeauftragte der Bundesregierung, Günter Nooke (CDU), fordert eine koordinierte Hilfe für die Sturm-Opfer in Afrika. Es sei bei solchen Katastrophen wichtig, nicht sofort loszufliegen, sondern einen Augenblick nachzudenken, um dann gezielt die notwendige Hilfe leisten zu können, sagte der Beauftragte am Freitag dem SWR. Dazu sei eine Koordinierung mit den humanitären Hilfsorganisationen nötig.
Nooke bezeichnete die Soforthilfe der Bundesregierung lediglich als "einen Anfang". Im Moment gebe es noch viel zu wenige Informationen aus der Katastrophenregion; die Regierung prüfe, was die betroffenen Menschen benötigen. Es gehe zunächst darum, weitere Informationen zu sammeln, hieß es. "Wenn beispielsweise Hubschrauber gebraucht werden, sind das andere Anforderungen als wenn es darum geht, sauberes Trinkwasser bereitzustellen", so der Afrikabeauftragte.
Mosambik, Malawi und Simbabwe waren am letzten Wochenende von einem verheerenden Tropensturm getroffen worden. In weiten Teilen des südlichen Afrika kam es zu Überflutungen. Die Vereinten Nationen sprechen laut Medien von mehr als 550 Menschen, die ihr Leben durch Zyklon Idai verloren.
Wie das Kinderhilfswerk Plan International mitteilte, sind mindesten eine halbe Million Mädchen und Frauen von den Auswirkungen des Zyklons betroffen. "Für viele Familien geht es jetzt um das nackte Überleben. Sie haben alles verloren und sehen oft keinen anderen Ausweg, als ihre Töchter möglichst schnell zu verheiraten, damit sie sie nicht mehr versorgen müssen", sagte die Geschäftsführerin der Organisation, Maike Röttger. In solchen Notsituationen sei das Risiko für Mädchen, früh schwanger zu werden, sehr hoch - auch infolge von sexuellen Übergriffen. (KNA, 22.3.19)