Parlamentswahl in Israel

Netanjahus Rivalen und Mitstreiter

Bei der Parlamentswahl in Israel treten am Dienstag rund 40 Listen an - eine Rekordzahl. Vermutlich nur ein Drittel davon wird aber die Sperrklausel von 3,25 Prozent schaffen.

Vor der Parlamentswahl in Israel / © Ariel Schalit (dpa)
Vor der Parlamentswahl in Israel / © Ariel Schalit ( dpa )

Zu den wichtigsten Listen bei der neuen Wahl gehören:

BLAU-WEIß: Bündnis der Mitte. Der Vorsitzende Benny Gantz gilt als stärkster Rivale des bisherigen konservativen Regierungschefs Benjamin Netanjahu (Likud). Gantz hat einen Pakt mit dem ehemaligen Finanzminister Jair Lapid geschlossen, die beiden wollen im Fall eines Wahlsiegs das Amt des Regierungschefs in Rotation besetzen. Gantz strebt eine Friedenslösung mit den Palästinensern an, will aber, dass große Siedlungsblöcke bei Israel bleiben.

LIKUD: Die rechtskonservative Regierungspartei liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Blau-Weiß. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat früher Friedensverhandlungen über eine Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern geführt, forciert aber seit Jahren auch den Siedlungsausbau. Sein Hauptziel ist es, den iranischen Einfluss in der Region einzudämmen und Teheran am Bau einer Atombombe zu hindern.

ARBEITSPARTEI: Sozialdemokratische Oppositionspartei. Der Vorsitzende Avi Gabai hatte vor der Wahl das Bündnis mit Ex-Außenministerin Zipi Livni und ihrer Mitte-Partei Hatnua aufgekündigt. 

ARABISCHE PARTEIEN: Die Parteien Hadasch-Taal und Balad-Vereinigte Arabische Liste waren bei der letzten Wahl als ein Bündnis angetreten und wurden 2015 drittstärkste Kraft. Vor der neuen Wahl brach das Bündnis jedoch auseinander. 

STRENGRELIGIÖSE PARTEIEN: Das Vereinigte Tora-Judentum tritt vor allem für die Belange europäischstämmiger Juden ein, die Schas-Partei für orientalische Juden.

RECHTE PARTEIEN: Rechts vom Likud treten unter anderem an: die Neue Rechte von Erziehungsminister Naftali Bennett und Justizministerin Ajelet Schaked, Unser Haus Israel von Ex-Verteidigungsminister Avigdor Lieberman und die Partei Sehut (Identität) des früheren Likud-Abgeordneten Mosche Feiglin. 

LINKSPARTEI/MEREZ: Steht für eine gerechte Friedensregelung in Nahost und eine Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern. 

Quelle:
dpa