Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" (ROG) beklagt eine systematische Hetze gegen Journalisten - auch in Europa. Weltweit seien 2018 mindestens 84 Medienschaffende getötet worden, darunter 66 Journalisten, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht der Organisation.
"Auch in Europa münden gezielte Diffamierungen und aggressive, zum Teil hetzerische Kampagnen populistischer Politikerinnen und Politiker gegen Medien in reale Gewalt", sagte ROG-Vorstandsprecherin Katja Gloger. Wer Journalisten pauschal zu Sündenböcken für gesellschaftliche Missstände mache, bereite den Boden für Übergriffe, Attentate und sogar Morde.
In Deutschland stieg die Zahl der tätlichen Angriffe gegen Journalisten 2018, wie es hieß. Es seien mindestens 22 Fälle verzeichnet worden. Insbesondere auf rechtspopulistischen Veranstaltungen seien Journalisten attackiert worden.
Als Spitzenreiter in Sachen Pressefreiheit gilt laut der Organisation zum dritten Mal in Folge Norwegen - gefolgt von Finnland und Schweden. Auf den untersten Rängen finden sich Turkmenistan (Rang 180), Nordkorea (Rang 179) und Eritrea (Rang 178) - Diktaturen, die keine unabhängige Berichterstattung zuließen. (KNA / 18.4.19)