Frauenverband weist Kritik an Aktion Maria 2.0 zurück

 (DR)

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) weist Vorwürfe zurück, der Verband instrumentalisiere den sexuellen Missbrauch durch Priester, um das Frauenpriestertum durchzusetzen. "Uns liegt eine zukunftsfähige und geschwisterliche Kirche am Herzen, in der Frauen und Männer als Getaufte und Gefirmte in gleicher Weise Verantwortung übernehmen und gleichberechtigt sind", erklärte KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth in Köln. "Frauen sind nicht Christen zweiter Klasse, die ausschließlich eine dienende Rolle einnehmen."

Flachsbarth begrüßte Initiativen wie "Maria 2.0", die sich für Reformen in der Kirche einsetzen. Die katholische Kirche sei in eine tiefe Krise gerutscht und habe durch von Priestern verursachte Missbrauchsfälle und Vertuschung extrem an Glaubwürdigkeit verloren. Zugleich würden Frauen durch mangelnde Wertschätzung und Diskriminierung benachteiligt.

Laut Flachsbarth geht es bei "Maria 2.0" nicht um den Boykott von Gottesdiensten, um etwas zu erzwingen. "Es geht dem KDFB und den vielen Frauen, die sich mit verschiedenen Veranstaltungen beteiligen, um etwas ganz anderes: wir zeigen, wie viel uns Evangelium und Kirche bedeuten."

Flachsbarth forderte die Verantwortlichen auf, "mutige Schritte zur Veränderung bestehender Strukturen zu gehen und gemeinsam mit Frauen Konzepte für eine geschwisterliche Kirche zu entwickeln, die dem Amt und der Gemeinschaft der Glaubenden in all ihrer Vielfalt dient und gut tut".

Der KDFB ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 180.000 Mitgliedern. Unter dem Motto "Maria 2.0" rufen katholische Frauen vom 11. bis 18. Mai zu einem bundesweiten "Kirchenstreik" auf. Die Aktionswoche findet an mindestens 50 Orten statt. Von Samstag bis Samstag sollten Frauen kein Gotteshaus betreten und keine ehrenamtlichen Dienste verrichten. (kna/Stand 10.05.2019)