Der frühere katholische Würzburger Bischof Paul-Werner Scheele ist tot. Er starb am Freitagabend im Alter von 91 Jahren, wie die Bischöfliche Pressestelle am Samstagmorgen mitteilte. Der in Olpe geborene Ökumene-Spezialist stand von 1979 bis 2003 an der Spitze des fränkischen Bistums. Zuvor war er vier Jahre Weihbischof in Paderborn.
27 Jahre lang leitete der Westfale die Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz. Als Journalist hatte Scheele noch an der Schlussphase des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 bis 1965) teilgenommen.
Auch nach seiner Emeritierung als Diözesanbischof im Jahr 2003 gehörte er fünf weitere Jahre dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen sowie mehreren internationalen ökumenischen Kommissionen an. Als führender Ökumeniker der katholischen Kirche in Deutschland war er an Meilensteinen wie der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre 1999 sowie dem Ersten Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin beteiligt.
Außerdem leitete er seit den 1970er Jahren den wissenschaftlichen Beirat des Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik. Der Geistliche verfasste zahlreiche Bücher. Außerdem war er ein begeisterter Klavierspieler. Für sein Wirken erhielt er viele kirchliche und weltliche Auszeichnungen.
(kna/11.05.2019)