Messe in Prag zum 50. Todestag von Kardinal Beran geplant

Ehren-Gottesdienst im Prager Veitsdom

Die katholische Kirche in Tschechien gedenkt in dieser Woche des vor 50 Jahren gestorbenen Kardinals Josef Beran (1888-1969).

Der Sankt Veitsdom in Prag / © Markus Nowak (KNA)
Der Sankt Veitsdom in Prag / © Markus Nowak ( KNA )

Im Prager Veitsdom ist für Samstag ein Gottesdienst zu Ehren des Prager Erzbischofs der Jahre 1946 bis 1969 geplant. Beran hatte sich den Regimes der Nationalsozialisten wie der Kommunisten widersetzt. Bei der Messe soll auch für den Fortgang des seit 1998 laufenden Seligsprechungsverfahrens gebetet werden. Die Dokumente aus dem abgeschlossenen Seligsprechungsprozess auf Diözesanebene wurden vor einem Jahr an Berans Todestag, dem 17. Mai, an den Vatikan weitergeleitet.

Bereits am Donnerstag eröffnen Kardinal Dominik Duka und der Apostolische Nuntius Erzbischof Charles Daniel Balvo im Prager Erzbischöflichen Palais eine zweitägige Konferenz unter dem Titel "Die katholische Kirche in der Tschechoslowakei im 20. Jahrhundert".

Ausgehend von wichtigen Lebensstationen Berans sollen dabei die Kirchengeschichte während der NS-Herrschaft und des nach dem Krieg folgenden kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei beleuchtet werden. Mit der Konferenz wolle man zugleich alle Opfer der totalitären Verfolgung dieser Jahre unter tschechischen und slowakischen Christen würdigen, so die Veranstalter.

Kardinal Josef Beran (1888-1969) war von den kommunistischen Machthabern der damaligen Tschechoslowakei über viele Jahre inhaftiert und 1965 ausgebürgert worden. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er im Vatikan.

Weil die Kommunisten seine Rückkehr untersagt hatten, wurde Beran nach seinem Tod 1969 mit einer Ausnahmegenehmigung des Papstes im Petersdom beigesetzt. In einem vor kurzem aufgefundenen Testament hatte Beran darum gebeten, seine letzte Ruhestätte in der tschechischen Heimat zu finden, entweder in seiner Geburtsstadt Pilsen oder in Prag. Papst Franziskus stimmte der Überführung Anfang dieses Jahres zu.

Beran hatte während des Zweiten Weltkrieges mehrere NS-Konzentrationslager durchlitten. Nach der kommunistischen Machtergreifung in seiner tschechoslowakischen Heimat 1948 wurde er wegen seines Widerstands gegen die Herrschenden über Jahre unter unwürdigen Umständen interniert.

Quelle:
KNA