Der Vatikan hat am Pfingstmontag eine kritische Stellungnahme zum Thema Gender veröffentlicht. Das Dokument kritisiert unter anderem Gender-Vorstellungen, die "Manipulationen des Körpers nach Belieben" befürworten.
Das von der katholischen Bildungskongregation herausgegebene, mehrseitige Dokument wirbt für die katholische Lehre der unterschiedlichen Identität von Mann und Frau und die christliche Vorstellung von Familie. Es steht unter dem Titel "Maschio e femmina li creo. Per una via di dialogo sulla questione gender nell'educazione" (Als Mann und Frau schuf er sie. Für einen Weg des Dialogs zur Genderfrage in der Bildung).
Das Schreiben soll dementsprechend einen Dialog über das Thema anregen. Im Text wird auch betont, dass bei Erziehung und Bildung stets Respekt gegenüber allen Menschen zu lehren sei, unabhängig von ihrer persönlichen Situation, unter anderem etwa in Bezug auf den Glauben oder persönliche "Gefühlsneigungen".
Was Gefühlsleben und Sexualität angehe, herrsche ein "wahrhaftiger Bildungsnotstand" heißt es in der Einleitung des 57 Punkte umfassenden Dokuments. In vielen Fällen würden "angeblich neutrale" Konzepte vermittelt, die in der Realität ein Menschenbild widergäben, das "dem Glauben und der lauteren Vernunft" widerspreche. (KNA / 10.6.19)