Verein der Priesterkinder: Treffen mit Bischöfen "großer Schritt"

 (DR)

Französische Bischöfe empfangen an diesem Donnerstag Töchter und Söhne von Priestern. Die Präsidentin des Vereins "Enfants de Silence" (Kinder des Schweigens), Anne-Marie Jarzac-Mariani, nannte das erste Treffen dieser Art im Vorfeld einen "großen Schritt vorwärts". Der Verein soll von den fünf Mitgliedern der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste (CEMOLEME) der Französischen Bischofskonferenz empfangen werden, hieß es im Vorfeld. Die Kinder von Geistlichen sollen den Bischöfen von ihren Erfahrungen berichten.

"Sie müssen sich nicht schämen, sie sind nicht für ihre Situation verantwortlich", so die Tochter eines Priesters und einer Ordensfrau. Einige Mitglieder ihres Vereins seien von ihren Vätern verlassen worden, andere seien von ihnen großgezogen worden, während ihr Vater seinen Dienst fortsetzte. "Einige wurden Bastarde genannt, Kinder des Teufels", sagte sie in der Sendung "Bourdin Direct".

Die Kirche sei in diesem von Tabus und Scham besetzten Bereich noch nicht vorangekommen, so Jarzac-Mariani, die auch einen Brief an den Papst zu dem Thema geschrieben hatte. "Das Schweigen der Kirche gegenüber diesen Kindern hat uns glauben lassen, dass wir eine Bedrohung darstellten, und das hat uns wehgetan." Dennoch sei das Treffen ein großer Schritt vorwärts und ein erster Kontakt. Unter anderem werde es um die Frage gehen, wie die Kirche Geistliche unterstützen könne, die aufgrund ihrer Elternschaft ihren Dienst verließen. (KNA, 13.6.19)