Kirchentag endet mit Festgottesdienst

Festgottesdienst im BVB-Stadion

Evangelischer Kirchentag in Dortmund / © Benito Barajas (epd)
Evangelischer Kirchentag in Dortmund / © Benito Barajas ( epd )

Der Evangelische Kirchentag in Dortmund ist am Sonntag mit einem stimmungsvollen Festgottesdienst im BVB-Stadion zu Ende gegangen. Zu der Feier kamen rund 32.000 Besucher; die Arena war damit knapp zur Hälfte gefüllt. Weitere 5.000 Menschen nahmen am zweiten Abschlussgottesdienst im Westfalenpark teil. Das fünftägige Glaubensfest mit politischen Diskussionen stand unter dem Motto "Was für ein Vertrauen". Es dominierte der Ruf nach einer konsequenten Klimawende und der Rettung von Mittelmeer-Flüchtlingen. AfD-Vertreter wurden nicht eingeladen.

"Wir haben uns über Ungerechtigkeiten empört", sagte Kirchentagspräsident Hans Leyendecker. Es gelte, gemeinsam und mit Gottvertrauen für die Menschenwürde einzutreten. "Pilatus wusch sich die Hände in Unschuld. Europäische Politikerinnen und Politiker waschen sie in dem Wasser, in dem Flüchtlinge ertrinken", so Leyendecker. Er rief dazu auf, sich "den Spaltern und Hetzern in unserer Gesellschaft entgegenstellen". Statt über Defizite bei der Integration solle mit Hochachtung über jene Menschen geredet werden, die sich in Kirchengemeinden, Vereinen und politischen Initiativen für Flüchtlinge engagieren.

Predigerin war Pastorin Sandra Bils aus Hannover. Die Volkskirche bröckele, sagte sie. Dennoch werde "Gottes geliebte Gurkentruppe» mehr denn je gebraucht. Die Kirche gehöre zu Jesus, "der sich mit Prostituierten, Steuerbetrügern und Aussätzigen umgab" Lebenretten sei "kein Verbrechen, sondern Christenpflicht. Man lässt keine Menschen ertrinken! Punkt!", sagte sie unter großem Applaus. Beim Kirchentag gehe es auch nicht "nicht nur um den Sonntag, sondern auch um den Freitag: Friday for Future."

Zum 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag kamen laut Veranstalter rund 121.000 Teilnehmer. Die Zahl der Dauerteilnehmer belief sich auf 80.000 und war damit die geringste seit 1979. Die Besucher konnten zwischen 2.400 Einzelveranstaltungen wählen. Die Präses der gastgebenden westfälischen Landeskirche, Annette Kurschus, verteidigte die Entscheidung, dass keine AfD-Vertreter eingeladen wurden. "Auf dem Kirchentag ist kein Platz für rechte Parolen", so die Leitende Geistliche.

Das nächste größere Christentreffen ist der 3. Ökumenische Kirchentag vom 12. bis 16. Mai 2021 in Frankfurt am Main. Er wird vom Evangelischen Kirchentag und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gemeinsam veranstaltet. Präsidenten sind Bettina Limperg für die evangelische Seite und Thomas Sternberg vom ZdK. (KNA, 23.6.19)

Quelle:
KNA