Erneut knapp 100 Tote innerhalb einer Woche in Nigeria

Überfälle und Anschläge

In Nigeria sind Mitte Juni erneut 96 Menschen durch Überfälle und Anschläge ums Leben gekommen. Laut der Online-Zeitung "Premium Times" sei besonders der Norden des Landes betroffen. Die große Mehrheit der Opfer seien Zivilisten.

Ein Mann betet für die Opfer des Anschlags auf eine Kirche in Nigeria / © ariyo olasunkanmi (shutterstock)
Ein Mann betet für die Opfer des Anschlags auf eine Kirche in Nigeria / © ariyo olasunkanmi ( shutterstock )

Darüber hinaus hat es mehrere Entführungen gegeben. Unter anderem wurde im Bundesstaat Edo ein katholischer Priester entführt, der mittlerweile von der Polizei befreit werden konnte.

Opfer wurden zudem ein Hochschuldozent und der Sohn eines ehemaligen Ministers.

Bewaffnete Banden verantwortlich

Für die aktuelle Gewaltwelle sind Experten zufolge überwiegend bewaffnete Banden verantwortlich. Im Nordosten verübt zudem die Terrormiliz Boko Haram weiterhin Anschläge.

"Unsicherheit entsteht dort, wo der Staat abwesend ist", nannte der Erzbischof von Kaduna, Matthew Man-oso Ndagoso, Gründe für die Gewalt im Land.

Nigeria in Zahlen und Fakten

Nigeria ist der bevölkerungsreichste Staat Afrikas. Was dort passiert, hat oft Auswirkungen auf den ganzen Kontinent und darüber hinaus. 

Es besteht zu etwa gleichen Teilen aus Muslimen und Christen. Der Norden ist stark islamisch geprägt; in zahlreichen Bundesstaaten gilt das islamische Recht, die Scharia. Im Süden leben überwiegend Christen.

In Nigeria versorgt Malteser International Geflüchtete unter anderem mit sauberem Trinkwasser / © Emily Kinskey (Malteser International)
In Nigeria versorgt Malteser International Geflüchtete unter anderem mit sauberem Trinkwasser / © Emily Kinskey ( Malteser International )
Quelle:
KNA