In der Kontroverse um den französischen Komapatienten Vincent Lambert hat sich der Vatikan offiziell zu Wort gemeldet und für eine Fortsetzung der Ernährung plädiert. Entsprechend äußerten sich die Ethik-Fachstellen des Vatikan. Ein Abbruch der Versorgung mit Nahrung und Flüssigkeit würde eine "schwere Verletzung der Personenwürde" darstellen, heißt es in einer Erklärung der Vatikanbehörde für Laien, Familie und Leben und der Päpstlichen Akademie für das Leben.
Der "vegetative Status" eines Komapatienten beeinträchtige weder dessen Menschenwürde noch seine Grundrechte auf Leben und elementare Betreuung. Ernährung und Flüssigkeitszufuhr stellten in keinem Fall die Fortsetzung einer aussichtslosen Therapie dar, solange der Organismus die Stoffe aufnehmen könne und die Person dadurch keine unerträglichen Schmerzen oder Schädigungen erleide, so die Ethik-Fachstellen des Vatikan.
Umgekehrt sei die Aussetzung einer solchen Pflege als ein Im-Stich-Lassen des Kranken zu sehen, heißt es weiter. Unterzeichnet ist die Erklärung von Kardinal Kevin Farrell, dessen Behörde für lebensethische Fragen zuständig ist, und von Kurienerzbischof Vincenzo Paglia als Präsident der ebenfalls mit bioethischen Themen befassten päpstlichen Akademie. (kna/Stand 21.05.2019)