Die in Italien freigelassene Kapitänin der "Sea-Watch 3", Carola Rackete, wird nach Angaben ihres Vaters "Nicht ganz so schnell" nach Deutschland zurückkommen. Sie habe in ihrem neuen Domizil gut geschlafen und wolle für die zweite Anhörung in Italien bleiben, sagte Ekkehart Rackete aus Hambühren (Landkreis Celle) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Die 31-Jährige war am Samstag festgenommen und unter Hausarrest gestellt worden, nachdem sie das Rettungsschiff mit mehr als 40 Migranten an Bord unerlaubt in den Hafen von Lampedusa gesteuert hatte. Der Hausarrest wurde am Dienstag von einem Ermittlungsrichter aufgehoben.
Die in Preetz bei Kiel geborene und in Hambühren aufgewachsene Kapitänin äußerte sich erleichtert nach ihrer Freilassung. "Mich hat die Solidarität, die mir so viele Menschen ausgedrückt haben, berührt", sagte sie am späten Dienstagabend. Wo sie sich derzeit genau aufhält, ist unklar. Die Medienaufmerksamkeit habe seine Tochter auch ein Stück weit überrollt, sagte der Vater.
In einer Woche (9. Juli) soll Rackete in einem weiteren Verfahren gegen sie wegen des Vorwurfs der Beihilfe zur illegalen Migration von der Staatsanwaltschaft vernommen werden. (dpa, 3.7.19)