Mehr Geld für Rüstung, weniger Geld für Notleidende: Diese weltweite Entwicklung hat das katholische Hilfswerk Caritas International am Donnerstag kritisiert.
Die Vereinten Nationen hätten etwa das Budget für die Friedensmissionen im kommenden Jahr um 65 Millionen US-Dollar gekürzt, dafür stiegen die Militärausgaben der Bündnismitglieder im fünften Jahr in Folge. «Dabei gibt es viele Beispiele, die zeigen, dass höhere Militärausgaben die humanitäre Situation in vielen Teilen der Welt keinesfalls verbessert haben», sagte Caritas-Präsident Peter Neher in Freiburg.
Hinzu komme, dass sich die Zahl der Hilfsbedürftigen in den vergangenen zehn Jahren deutlich erhöht habe. So seien 2010 etwa 52 Millionen Menschen in Not gewesen, derzeit seien es etwa 132 Millionen. In der Folge fehlten vielen Hilfsprojekten die Mittel. "Man darf sich nicht vorstellen, was zivile Organisationen mit den mehr als 900 Milliarden US-Dollar hätten erreichen können, die das US-Militär in den vergangenen knapp zwei Jahrzehnten für den Krieg in Afghanistan ausgegeben hat", sagte Neher.
Als Gründe für die weltweiten steigenden Militärausgaben sieht er ein "gewisses Unsicherheitsgefühl", aber auch Geldgier. Humanitäre Krisen gibt es derzeit unter anderem in Syrien, Jemen, Irak, den Staaten rund um den Tschadsee, in der Zentralafrikanischen Republik, im Kongo und in Venezuela. (epd)