"Wir sehen uns mit der traurigen Realität konfrontiert, in der es mehr Beerdigungsvorbereitungen auf Friedhöfen als Neugeborene auf der Geburtenstation gibt", mit diesen Worten hatte Polizeiminister Bheki Cele die Entsendung der Armee im Parlament angekündigt. Der Anblick Erschossener in den Straßen sei für die Bewohner "unerträglich" geworden.
Einige Bewohner der "Cape Flats", Kapstadts berüchtigter Township-Bezirke, fordern schon seit längerem die Entsendung der Armee. Sie werfen der Polizei Unfähigkeit vor. Experten und Medien kritisierten den Vorstoß. Die Polit-Zeitschrift "Daily Maverick" spricht von einem "verzweifelten Versuch, die Kontrolle zurückzugewinnen".
Laut Gareth Newham, Forscher am Institut für Sicherheitsstudien (ISS) in Pretoria, handle es sich um ein Problem von Armut und Ungleichheit, das vor allem Jugendliche betrifft. Dieses könne nur durch sozialen Wandel bekämpft werden. "Der Fokus sollte auf der Unterstützung der Eltern liegen. Um das Problem nachhaltig zu lösen, brauchen die Gangster-Gemeinden endlich eine vollwertige Bildung und sinnvolle Arbeitsplätze." (kna)