Die seit 2015 nach Deutschland Geflüchteten integrieren sich nach Ansicht des Migrationsexperten Herbert Brücker schneller auf dem Arbeitsmarkt als frühere Flüchtlingsgenerationen. Bis Oktober sei damit zu rechnen, dass etwa 40 Prozent dieser Menschen beschäftigt sein werden, sagte der Direktor des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung an der Humboldt Universität dem Berliner "Tagesspiegel". Im April habe der Anteil bei 36 Prozent gelegen.
Rund 80 Prozent der erwerbstätigen Geflüchteten gehen den Angaben zufolge einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach. Dieser Anteil sei etwas geringer als bei der gesamten arbeitenden Bevölkerung in Deutschland. Brücker forderte eine Novellierung des unlängst verabschiedeten Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, das für mehr ausländische Arbeitskräfte in Deutschland sorgen soll. Es beinhalte immer noch zu hohe Hürden für Fachkräfte.
Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz sieht vor, dass die Zuwanderung – auch für Ausbildungsberufe – nicht mehr auf Berufe beschränkt wird, in denen es Engpässe gibt. Damit haben grundsätzlich alle Arbeitnehmer die Möglichkeit, nach Deutschland einzuwandern, die ausreichend qualifiziert sind und einen Arbeitsvertrag haben. (KNA / 22.7.19)