Welterschöpfungstag

 (DR)

Der Welterschöpfungs- oder auch Erdüberlastungstag bezeichnet den Tag im Jahr, an dem nach Berechnung von Umweltforschern die Menschheit alle natürlichen Ressourcen für das gesamte laufende Jahr verbraucht hat. Alles, was danach konsumiert wird, kann die Erde nicht auf natürlichem Wege erneuern. Die Menschheit verbraucht also Jahr für Jahr mehr Acker- und Weideland, Fischgründe und Wald, als ihr rechnerisch zur Verfügung steht. Und sie stößt weit mehr CO2-Emissionen aus, als die Wälder und Ozeane der Welt aufnehmen können.

Den Termin des Welterschöpfungstags errechnet das "Global Footprint Network", eine Forschungsgruppe mit Sitz im kalifornischen Oakland.

Die Gruppe macht damit auf die wachsende Umweltzerstörung und die daraus resultierenden Probleme aufmerksam. Ihr zufolge rückt der Welterschöpfungstag immer weiter vor. 1971, im ersten Jahr des globalen Überkonsums, fiel er noch auf den 21. Dezember. In diesem Jahr ist er erstmals in den Juli vorgerückt, und zwar auf den 29. Juli.

Die Forschungsgruppe listet auch die Erschöpfungstage einzelner Staaten auf. Deutschland lebt demnach bereits seit 3. Mai über seine Verhältnisse. Deutschlands ökologischer Fußabdruck liegt im globalen Vergleich damit im oberen Viertel aller Länder. Wenn alle Menschen weltweit so leben und wirtschaften würden wie die Deutschen, wären drei Erden nötig. Zum Vergleich: Bei einem weltweiten Ressourcenverbrauch wie in den USA bräuchte es fünf Erden, bei einem wie in China 2,2, in Frankreich und in Großbritannien 2,7 Erden.