Mehr als die Hälfte davon seien Flüchtlinge, wie der Verband am Dienstag mitteilte. Als Hauptgründe für die Wohnungslosigkeit nannte der Verband das unzureichende Angebot an bezahlbarem Wohnraum sowie eine Verfestigung von Armut.
Im vergangenen Jahr hatte die Wohnungslosenhilfe eine Schätzzahl von 860.000 Menschen angegeben. Das liege nicht an einem tatsächlichen Rückgang, sondern an einem verbesserten Schätzmodell, hieß es. Grund zur Entwarnung gebe es nicht. Das Armutsrisiko bei Mietern sei deutlich gestiegen; besonders betroffen seien junge Erwachsene bis 35 Jahre.
Nach Schätzungen des Verbandes werden jährlich bis zu 100.000 neue Sozialwohnungen und eine ebenso große Zahl an noch bezahlbaren Wohnungen benötigt. Daneben müsse Wohnraum für bereits wohnungslose Menschen zugänglich werden. Kommunen sollten daher Anreize schaffen, um Wohnungen für Wohnungslose bei den Unternehmen der Wohnungswirtschaft sowie bei privaten Vermietern zu akquirieren.
Laut Verband sind mehr als 70 Prozent aller Menschen ohne Wohnung alleinstehend. 30 Prozent leben mit Partnern und in einigen Fällen auch mit Kindern in Notunterkünften oder auf der Straße. Die Arbeitsgemeinschaft schätzt die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter den Wohnungslosen auf acht Prozent, 2017 waren es in ganz Deutschland 22.000 junge Menschen.
Die meisten Wohnungslosen sind den Angaben zufolge Männer, gut ein Viertel sind Frauen. Diese Zahlen beinhalten nicht die wohnungslosen Migranten. Unter den Obdachlosen, die nicht in einer Wohnunterkunft des Staates leben, sondern auf der Straße schlafen, sind demnach viele Menschen aus anderen EU-Staaten, vor allem aus Osteuropa. Die "Straßenobdachlosigkeit" sei stark durch die Zuwanderung aus EU-Ländern nach Deutschland geprägt, so der Verband.