Als einen werteorientierten und im christlichen Glauben wurzelnden Politiker hat der Freiburger Erzbischof Stephan Burger den früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel (CDU) gewürdigt. Zu Teufels 80. Geburtstag betonte Burger, Teufel habe in seinem politischen und persönlichen Handeln gezeigt, dass "Kirche und Politik, Glaube und Gesellschaft nicht nebeneinanderher existieren, sondern für die Menschen zusammenwirken". Für Teufel habe immer der Mensch im Zentrum der Politik gestanden, so der Erzbischof.
Teufel begann seine politische Karriere als Bürgermeister von Spaichingen, wo er von 1964 bis 1972 amtierte und seit Jahrzehnten lebt. Von 1972 bis 2005 war er Landtagsabgeordneter, von 1978 bis 1991 Fraktionschef und dann als Nachfolger Lothar Späths 14 Jahre Ministerpräsident. Zwischen 1992 bis 1998 war er zudem stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU.
Über Jahrzehnte engagierte sich der CDU-Politiker auch im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Nach seinem Ausscheiden aus der Politik studierte er in München fünf Semester Philosophie. Außerdem ist er im Kuratorium der "Stiftung Weltethos" tätig, die der Schweizer Theologe Hans Küng in Tübingen ins Leben gerufen hat.
Neben zahlreichen Ehrendoktor- und Ehrensenatortiteln erhielt Teufel 2005 in Jerusalem den Teddy-Kollek-Preis für sein Engagement für Jerusalem und die deutsch-israelischen Beziehungen.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) würdigt seinen Vorgänger an dessen Geburtstag mit einem Empfang im Stuttgarter Neuen Schloss; Teufels Partei richtet am Samstag in Villingen-Schwenningen eine Veranstaltung über christliche Werte aus, bei der CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sprechen will. (kna/Stand 04.09.2019)