Dabei gilt die Achtung der je anderen liturgischen Traditionen. Die Gruppe evangelischer und katholischer Theologen stellte das Papier am Mittwoch in Frankfurt vor. Es trägt den Titel "Gemeinsam am Tisch des Herrn - Ökumenische Perspektiven bei der Feier von Abendmahl und Eucharistie".
Der ÖAK ist eine Gruppierung von Theologen, die seit 1946 durch das gemeinsame Erörtern von dogmatischer Streitfragen den ökumenischen Prozess in Deutschland unterstützen will. Der ÖAK arbeitet eigenständig, unterrichtet aber regelmäßig die katholische Deutsche Bischofskonferenz und den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) über die Beratungen. Vorsitzende sind die Bischöfe Martin Hein (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck) und der Limburger Bischof Georg Bätzing.
Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige hofft auf eine sachliche Debatte über das Theologen-Votum zur Kommuniongemeinschaft von Katholiken und Protestanten. Als Beitrag zur Diskussion verdiene es "Wertschätzung und Respekt". Weiter erklärte der Vorsitzende der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz am Mittwoch in Bonn, mit seinem Votum zur wechselseitigen Teilnahme von katholischen und evangelischen Christinnen und Christen an Abendmahl und Eucharistie stoße der Arbeitskreis "auf dem ökumenischen Weg eine Tür weit auf".
"Eine solche Möglichkeit zu eröffnen, wäre ein nächster bedeutender Schritt hin zur vollen sichtbaren Einheit der Kirche", fügte Feige hinzu. Die guten Erfahrungen des Reformationsjahres 2017 hätten neue Hoffnungen geweckt und die Ungeduld verstärkt, so der Bischof mit Blick auf den Ökumenischen Kirchentag 20121 in Frankfurt. Feige äußerte die Hoffnung, "dass wir bald zu einer guten Lösung in der zweifellos drängenden Frage nach der Gemeinschaft am Tisch des Herrn kommen".
Der Tübinger evangelische Theologe Volker Leppin hob hervor: "Unser Votum argumentiert auf einer so breiten biblischen und wissenschaftlichen Grundlage, dass sich die Argumentationslast gegenüber dem Gewohnten umkehrt: Wer etwas gegen die Abendmahlsgemeinschaft sagen will, braucht sehr starke Gründe."