Streit um Abtreibung in Ecuador

 (DR)

Befürworterinnen einer Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in Ecuador wollen nach einer Niederlage im Parlament vor das Verfassungsgericht des südamerikanischen Landes ziehen.

Maria Dolores Mino, Direktorin der Beobachtungsstelle für Recht und Justiz, sagte dem Portal El Universo, es bleibe nun noch der Weg, gegen die Verfassungswidrigkeit der aktuellen Gesetzeslage zu klagen. Aktivistinnen hatten zudem als Zeichen des Protestes an einer "Mauer der Schande" vor dem Parlament die Fotos derjenigen Parlamentarier aufgehängt, die gegen eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen gestimmt hatten.

Zuvor hatte das Parlament in Ecuador einen Gesetzesvorstoß zur Lockerung des Abtreibungsverbots abgelehnt. Schwangerschaftsabbrüche bleiben selbst nach Vergewaltigungen und bei einer Missbildung des Fötus verboten.

Bei Verstößen sieht das ecuadorianische Gesetz eine Strafe zwischen sechs Monaten und zwei Jahren Haft vor. Abtreibungen sind nur dann erlaubt, wenn das Leben oder die Gesundheit der Mutter in Gefahr ist oder eine Frau mit geistiger Behinderung vergewaltigt wurde. (KNA / 19.9.19)