Hunderte Demonstranten haben im Oktober bei Protesten der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung die Zugänge zur weltberühmten Basilika Sagrada Familia in Barcelona blockiert. Hunderten Touristen, die das bis heute unvollendete Gotteshaus des Architekten Antonio Gaudi (1852-1926) besuchen wollten, wurde von den Demonstranten der Zugang versperrt.
Die Separatisten protestierten für die Abspaltung der Region Katalonien von Spanien sowie gegen die Verurteilung von neun Separatistenführern. Der Oberste Gerichtshof verurteilte in Madrid neben Bürgeraktivisten auch ehemalige Mitglieder der separatistischen Regionalregierung des nach Belgien geflüchteten Carles Puigdemont wegen der Durchführung eines als illegal gewerteten Unabhängigkeitsreferendums vor zwei Jahren. Einige der Beschuldigten wurden wegen "Aufruhr" und Veruntreuung öffentlicher Gelder zu 13 Jahren Haft verurteilt.
Verschiedene separatistische Bürgerbewegungen wie die Organisation ANC, "Demokratischer Tsunami" und das "Komitee zur Verteidigung der Republik" reagierten mit teils gewalttätigen Protesten in der katalanischen Mittelmeermetropole, wo zudem zum Generalstreik aufgerufen wurde. Demonstranten blockieren bereits seit vier Nächten die Hauptverkehrsstraßen mit Barrikaden, brennenden Müllcontainern und Autos. Es kam teils zu heftigen Straßenschlachten mit der Polizei. Fast 200 Personen wurden festgenommen. Dutzende wurden verletzt.
Zigtausende Demonstranten aus ganz Katalonien nahmen an den dreitägigen Protestmärschen teil, die zu großen Verkehrsproblemen in der sieben Millionen Einwohner zählenden Region führten. (KNA, 18.10.19)