Proteste für und gegen "Zwarte Piet" bei Nikolaus-Umzügen

Klischeehafte Darstellung wird als rassistisch kritisiert

Seit Jahren ist in den Niederlanden der "Zwarte Piet", der traditionell als Schwarzafrikaner dargestellt wird und als Helfer des Nikolaus auftritt, umstritten.

Sinterklaas und Zwarte Piet  / © Ingo Wagner (dpa)
Sinterklaas und Zwarte Piet / © Ingo Wagner ( dpa )

Insbesondere die klischeehafte Darstellung mit schwarzem Gesicht, roten Lippen und Ohrring wird als rassistisch kritisiert. Zuletzt gab es Initiativen, wonach sich Darsteller des "Zwarten Piet" nur mit Ruß schminken sollten. Befürworter sprechen dagegen von einer jahrelangen Tradition.

Im vergangenen Jahr kam es zu mehreren Zusammenstößen mit der Polizei bei verschiedenen Umzügen. Sicherheitsvorkehrungen wurden daraufhin verschärft. Bei der Auftaktfeier in Zaanstijk nördlich von Amsterdam zeigten etwa Demonstranten Banner und Protestschilder oder forderten in Sprechchören "Weg mit dem Zwarten Piet". Vier Personen wurden daraufhin festgenommen. Der Einzug war von strengen Sicherheitsmaßnahmen begleitet worden. Bürgermeister Jan Hamming nannte es laut der Zeitung "traurig", dass die Sicherheitsvorkehrungen notwendig seien. Die Gesellschaft solle über die Tradition von Sinterklaas sprechen. Im Vorfeld der Nikolausumzüge hatten Gegner des "Zwarten Piet" vor dem Gericht in Haarlem vergeblich versucht, den Auftritt der schwarz geschminkten Assistenten des Heiligen Nikolaus zu verhindern.

In Rotterdam musste die Polizei bei einem Zusammenstoß zwischen Befürwortern und Gegnern des "Zwarten Piet" auf der Erasmusbrücke einschreiten. Dabei wurde aus einem Auto heraus eine Rauchbombe gezündet, hieß es. Zwei Menschen wurden festgenommen. An der Brücke war ein Banner mit der Aufschrift "Zwarte Piet ist Rassismus" aufgehängt worden. In Eindhoven und Leeuwarden entstand laut den Angaben vor dem Umzug eine angespannte Atmosphäre, als sich Mitglieder der Bürgergruppe "Kick-out Zwarte Piet" und Fans des PSV Eindhoven als Befürworter des schwarzen Nikolaus-Begleiters gegenüberstanden. Die Polizei musste die Gruppen trennen. 

Quelle:
KNA