Fachtagung der Deutschen Bischofskonferenz und der Orthodoxen Rabbinerkonferenz

 (DR)

Erstmals haben die Deutsche Bischofskonferenz und die Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschlands eine gemeinsame Fachtagung zu aktuellen Fragen des theologischen Dialogs zwischen Kirche und Judentum durchgeführt, die am 4. November in Berlin zu Ende gegangen ist. Das Symposium stand unter dem Leitwort "Zwischen Jerusalem und Rom". Seit mehreren Jahren gibt es regelmäßige Gespräche zwischen Rabbinern und der katholischen Kirche.

Die Fachtagung sei ein wichtiger Beitrag zum jüdisch-katholischen Dialog, erklärte Bischof Neymeyr. "Es ist ein fruchtbarer Austausch über das Verständnis der Religion des anderen – und das kurz nach dem versuchten Überfall auf die Synagoge in Halle. Dieser war die Spitze eines Eisbergs, nicht nur des Judenhasses im Internet, sondern auch eines weit verbreiteten Antisemitismus in unserer Gesellschaft", sagte Bischof Neymeyr. "Es ist bitternötig, die christlichen Wurzeln des Antijudaismus zu bekämpfen." Alle Katholiken müssten wissen, dass ihre Kirche die Juden als das Volk Gottes sehe, das mit Gott in einem ungekündigten Bund lebe. "Papst Johannes Paul II. hat die Juden bewusst als ‚unsere älteren Brüder‘ angesprochen."

Rabbiner Apel betonte, dass gerade in schwierigen Zeiten, in denen das gegenseitige Vertrauen auf eine harte Probe gestellt wird, das Bemühen um den Dialog und das gegenseitige Verständnis verstärkt werden muss. "Das Zusammenkommen von Bischöfen und Rabbinern soll das friedliche Miteinander im Alltag, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft oder in Vereinen fördern." (DBK/Stand: 04.11.2019)