30 Jahre Mauerfall: Friedliche Revolution in der DDR

 (DR)

In Leipzig versammelten sich am 4. September 1989 - einem Montag - rund 1000 Menschen vor der Nikolaikirche und forderten unter anderem Reisefreiheit. Daraus entstanden die Montagsdemonstrationen.

Bei der größten Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 protestierten 70.000 Menschen in Leipzig friedlich gegen das SED-Regime. Es setzt sich der Ruf "Wir sind das Volk - keine Gewalt" durch. Die sächsische Stadt befand sich an diesem Tag im Belagerungszustand. Polizei, Stasi, Armee und paramilitärische Kampfgruppen waren aufgefahren, um den Montagsdemonstrationen ein gewaltsames Ende zu machen.

Nachdem weitere Anweisungen aus Ost-Berlin ausblieben, entschied sich der örtliche Stasi-Kommandeur angesichts der Masse der Demonstranten, die Einsatzkräfte zurückzuziehen. Um 18.35 Uhr wurde an diesem Tag der Einsatzbefehl gegen die Demonstranten zurückgenommen, die daraufhin friedlich um den Leipziger Innenstadtring ziehen konnten. Der Tag gilt als der Wendepunkt der Proteste gegen das SED-Regime, die schließlich einen Monat später zum Mauerfall führten.

Das Friedensgebet in der Nikolaikirche und die Demonstrationen auf dem Innenstadtring haben wegen der Ereignisse während der friedlichen Revolution 1989 eine hohe symbolische Bedeutung. (dpa/epd)