Josef Marketz (64), bislang Kärntner Caritas-Direktor, soll laut Medienberichten neuer Bischof von Gurk-Klagenfurt werden. Der "Kleinen Zeitung" zufolge entschied Papst Franziskus, das Mitglied der slowenischen Volksgruppe Kärntens mit der Leitung der Diözese zu betrauen.
Bereits am Dienstagabend bestätigte Marketz der "Krone" (Online), dass er daher bereits ein Gespräch im Vatikan gehabt habe. Er ergänzte: "Die Ernennung muss aber noch offiziell verlautbart werden!" Marketz war in den vergangenen Monaten immer wieder als Kandidat für Gurk-Klagenfurt genannt worden.
Derzeit und bis zur Amtsübernahme eines neuen Bischofs leitet Österreichs Militärbischof Werner Freistetter (66) als Apostolischer Administrator die Diözese. Der Bischofsstuhl in Kärnten ist seit Juli 2018 vakant, nachdem der frühere Bischof Alois Schwarz (67) in die Diözese Sankt Pölten gewechselt war. Das Gurker Domkapitel wählte Engelbert Guggenberger (66) zum Diözesanadministrator; doch dieser wurde Ende Juni durch Freistetter als vom Papst ernannter Apostolischer Administrator abgelöst.
Diese kirchlich unübliche Vorgehensweise steht im Zusammenhang mit heftigen innerkirchlichen und medialen Debatten rund um Bischof Schwarz und die Kirche in Kärnten. Sie führten zu einer Überprüfung des Bistums durch den Vatikan, aber auch zu strafrechtlichen Untersuchungen gegen Schwarz, die inzwischen teilweise eingestellt, aber noch nicht abgeschlossen sind.
Josef Marketz wurde am 30. Juli 1955 im zweisprachigen Gebiet Südost-Kärntens geboren und wurde 1982 in Klagenfurt zum Priester geweiht. Als langjähriger Bischofsvikar, früherer Leiter des Seelsorgeamts und aktueller Caritas-Direktor verfügt er über eine langjährige kirchliche Führungserfahrung und hat detaillierte Kenntnisse über die Diözese Gurk-Klagenfurt. (KNA / 28.11.2019)