Wolfgang Huber: Bonhoeffer sah sich nicht als Widerstandskämpfer

"Ganz große Theologie"

Der Theologe Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) hat sich nach Einschätzung des früheren Berliner Bischofs Wolfgang Huber nicht als Widerstandskämpfer verstanden. "Er hat seine Rolle in diesem Sinne nicht als politisch verstanden".

Wolfgang Huber, Berliner Altbischof und ehemalige Ratsvorsitzende der EKD / © Christian Ditsch (epd)
Wolfgang Huber, Berliner Altbischof und ehemalige Ratsvorsitzende der EKD / © Christian Ditsch ( epd )

Er sah sich vielmehr als "Theologe und Seelsorger", sagte Huber auf der Leipziger Buchmesse. Bonhoeffers politische Rolle im Widerstand während des Nationalsozialismus "war marginal". Kaum zu überschätzen sei hingegen Bonhoeffers Bedeutung als Seelsorger für die unmittelbar am Widerstand in Berlin Beteiligten, darunter sein Schwager Hans von Dohnanyi, so Huber. 

Der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland präsentierte auf der Buchmesse die von ihm verfasste neue Biografie "Dietrich Bonhoeffer. Auf dem Weg zur Freiheit." Huber sagte, an dem evangelischen Theologen Bonhoeffer fasziniere ihn bereits seit seiner Jugend, "dass er mit beiden Beinen im tätigen Leben stand und sich denkend verantwortete, was er tat, und daraus eine christliche Ethik verfasste und ganz große Theologie schrieb".

Quelle:
KNA