Benedikt XVI. hat sich von der Autorenschaft des Buches über Priestertum und Zölibat distanziert, das Kurienkardinal Robert Sarah herausgegeben hat. Erzbischof Georg Gänswein, Privatsekretär von Benedikt XVI., sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag, er habe Sarah am Dienstagmorgen auf Bitten des emeritierten Papstes angerufen, dieser möge beim Verlag die Entfernung von Namen und Bild Benedikts XVI. vom Bucheinband veranlassen. Sarah liefert in einer eigenen Erklärung vom Dienstag eine andere Darstellung.
Auch solle die Unterschrift Benedikts XVI. unter Einführung und Schlussfolgerungen in dem Buch "Des profondeurs de nos coeurs" (Aus den Tiefen unserer Herzen) gestrichen werden, weil er diese nicht mitverfasst habe. Der Beitrag mit dem Namen des Emeritus im Hauptteil sei allerdings "100 Prozent Benedikt", so Gänswein. Das Buch sollte am Mittwoch in Frankreich sowie im Februar auch in den USA und Deutschland erscheinen.
Den Text über das Priestertum habe der emeritierte Papst im Sommer
2019 geschrieben, so Gänswein. Diesen habe Benedikt XVI. Sarah auf dessen Bitten zur freien Verfügung gegeben. Er habe auch gewusst, dass der Text in einem Buch erscheinen solle. Benedikt XVI. sei aber nicht über die tatsächliche Form und Aufmachung des geplanten Buches informiert gewesen, so Gänswein. (KNA/Stand: 14.01.2020)