Ein Bündnis von Bauern, Wissenschaftlern und zivilgesellschaftlichen Organisationen protestiert am Samstag für eine umweltverträglichere und sozial gerechtere Agrarwirtschaft. Die Demonstration unter dem Motto "Wir haben es satt!" beginnt um 12 Uhr mit einer Kundgebung am Brandenburger Tor. Auch die beiden kirchlichen Hilfsorganisationen Brot für die Welt und Misereor beteiligen sich an den Protesten. Im vergangenen Jahr gingen dafür rund 33.000 Menschen auf die Straße.
Das Bündnis fordert unter anderem die 60 Milliarden Euro an jährlichen EU-Agrargeldern müssten künftig die Landwirte besser unterstützen, die sich um eine nachhaltige Landwirtschaft bemühten, anstatt sie an industrielle Großbetriebe weiterzuleiten. Bei der anstehenden Reform müsse klar sein, dass Steuergeld die bäuerlichen Betriebe unterstütze, die Umwelt und Klima schützten, erklärte Bündnis-Sprecherin Saskia Richartz. Dafür müsse auch Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) eintreten.
Auch Wissenschaftler Benjamin Bodirsky vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung erklärte, die Landwirtschaft müsse ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Aus Sicht der Wissenschaft sei es entscheidend, dass die Bundesregierung klimaschonend arbeitenden Landwirten einen Wettbewerbsvorteil verschaffe. Anstelle von undifferenzierten Pauschalzahlungen sei eine Steuer auf umweltschädliche Stickstoffüberschüsse und finanzielle Anreize für Landwirte notwendig, die etwa Bodenkohlenstoff in der Humusschicht aufbauen. (kna)