Kurz vor dem Jahrestag des Dammbruchs in Brumadinho hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den brasilianischen Bergbaukonzern Vale und die Tochterfirma des deutschen Prüfunternehmens TÜV Süd sowie 16 Mitarbeiter der beiden Firmen erhoben. Den Mitarbeitern von Vale und TÜV Süd Bureau de Projetos e Consultoria Ltda. werde Mord in 270 Fällen vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft des Bundesstaats Minas Gerais mit. Die beiden Unternehmen werden zudem wegen Verbrechen gegen die Flora und die Fauna sowie wegen Umweltverschmutzung angeklagt.
Das brasilianische Tochterunternehmen des deutschen TÜV Süd hatte kurz vor dem Dammbruch die Rückhaltebecken geprüft und für sicher befunden. "TÜV Süd hat unverändert großes Interesse an der Aufklärung der Unglücksursache und bietet im Rahmen der laufenden Ermittlungen den Behörden und Institutionen in Brasilien und Deutschland weiterhin seine Kooperation an", hieß es in einer Erklärung Anfang dieser Woche auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. (dpa/22.1.2020)