Papst Franziskus hat zum Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz für Montag zu einem Moment des Gebets und der Stille aufgerufen. Angesichts der "ungeheuren Tragödie" der Schoah sei "Gleichgültigkeit nicht statthaft und Erinnerung eine Pflicht", sagte das Kirchenoberhaupt beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Jeder müsse im eigenen Herzen sagen: "Nie wieder!", so der Papst.
In der Gedenkstätte des früheren deutschen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau erinnern am Montag Staats- und Regierungschefs sowie etwa 200 Überlebende an die Befreiung vor 75 Jahren. Nach seinem Besuch des Welt-Holocaust-Forums in Yad Vashem in Jerusalem nimmt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auch an dieser Gedenkveranstaltung in Polen teil. Wie es aus dem Bundespräsidialamt hieß, besucht Steinmeier das frühere deutsche Konzentrationslager in Oswiecim erstmals.
Vor Ort erwartet wird auch der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin. In der Gedenkstätte wollen der polnische Präsident Andrzej Duda sowie der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, eine Rede halten. Steinmeier spricht dort wie bereits in Israel mit Überlebenden.
Das deutsche Staatsoberhaupt will mit seinen Besuchen in Israel und Polen die bleibende Verantwortung Deutschlands für den millionenfachen Mord an den europäischen Juden zum Ausdruck bringen und allen Forderungen nach einem Schlussstrich eine Absage erteilen. Abschließend findet am Mittwoch eine Gedenkstunde mit Steinmeier und Rivlin im Bundestag in Berlin statt. (KNA/26.1.2020)