Auch besondere Suchtgefahren bei Glücksspielen im Internet sei ein Grund, teilte die Uni Bremen am Donnerstag mit. Studien zum Thema rechtfertigten "spürbare Eingriffe des Staates" bis hin zu Verboten bestimmter Spielsegmente wie etwa Online-Kasinospielen, so der Bremer Glücksspielforscher Tobias Hayer.
Die Forscher schlagen vor, zunächst nur risikoärmere Formen des Glücksspiels im Internet zuzulassen und dies mit wissenschaftlicher Forschung zu begleiten. Wenn sich aus ihnen bereits onlinespezifische Risiken ergäben, müssten für gefährlichere Formen Verbote geprüft werden, hieß es.
Die Bundesländer hatten sich in dieser Woche auf eine Reform des Glücksspielstaatsvertrags geeinigt. Demnach sollen Glücksspiele im Internet weitgehend erlaubt werden. Für Spieler ist ein monatliches Verlustlimit von 1.000 Euro vorgesehen. Eine bundesweite Sperrdatei soll Spielsüchtige erfassen und vom Online-Glücksspiel fernhalten. Bisher hatte nur Schleswig-Holstein Lizenzen für Online-Glücksspiele vergeben.
Die Bremer und Hamburger Forscher hatten den Angaben zufolge 63 in den vergangenen zehn Jahren durchgeführte Studien zum Thema gesichtet und bewertet. 48 davon wiesen ein erhöhtes Gefährdungspotenzial und besondere Suchtgefahren für Online-Glücksspiel nach.(KNA)