Wieder "Toleranzwagen" im Düsseldorfer Rosenmontagszug

 (DR)

Im Düsseldorfer Rosenmontagszug fährt wie im vergangenen Jahre wieder ein "Toleranzwagen" mit. Äußerlich sei der Wagen der Religionsgemeinschaften beinahe unverändert, sagte der Brauchtumsmanager der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und Mitinitiator des Projekts, Walter Schuhen, am Montag in der Landeshauptstadt. Das Gefährt zeigt einen Imam, eine evangelische Pastorin, einen katholischen Priester und einen jüdischen Rabbiner. Im Vergleich zum Vorjahr wurde allerdings das Logo des Kreises der Düsseldorfer Muslime (KDDM) durch das Symbol des neuen Karnevalsvereins "Orient-Okzident-Express" ersetzt.

Der KDDM habe freiwillig der neu gegründeten Gesellschaft "Orient-Okzident-Express" den Platz überlassen, hieß es. Laut dem Vorsitzenden Ataman Yildirim zeigt das Vereinslogo den rückwärts auf seinem Esel sitzenden Nasreddin Hodscha, der in etwa "der islamische Till Eulenspiegel" sei. Seine Botschaft laute: "Man kann es nicht allen Recht machen."

Den Hintergrund zu der Vierergruppe mit den vier Geistlichen bildet das Stadtbild von Düsseldorf, an dessen Himmel "Toleranz-Wagen" geschrieben steht. Der vom Künstler Jacques Tilly entworfene Wagen zeigt zudem die Umrisse der jeweiligen Hauptkirchen und -gotteshäuser in der Stadt. Außerdem ist das aktuelle Sessionsmotto "Unser Rad schlägt um die Welt" abgebildet.

Der "Toleranzwagen" fuhr im vergangenen Jahr erstmals bei dem Rosenmontagszug mit. Da nach den Statuten des Düsseldorfer Karnevals ein Wagen mit demselben Motiv höchstens zwei Mal im Rosenmontagszug mitfahren darf, werde es im kommenden Jahr wohl keine Neuauflage geben, sagte Schuhen. "Die Bewegung soll aber weitergehen." (KNA / 27.01.2020)