Sie ist das höchste Gremium des Synodalen Wegs. Die von den Bischöfen und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) angestoßene Initiative ist auf zwei Jahre angelegt und soll nach dem Missbrauchsskandal verloren gegangenes Vertrauen wiedergewinnen.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, nannte in seiner Predigt den Synodalen Weg ein "geistliches Experiment". Anschließend ging der Erzbischof von München und Freising auf die vier zentralen Themen des Dialogs ein. Macht heiße für Christen, Autorität auszustrahlen, ohne über andere zu herrschen. Zur Rolle von Frauen in der katholischen Kirche sagte der Kardinal, diese hätten ebenso wie die Männer die Aufgabe, die Botschaft des Evangeliums zu verkünden.
Bei der Sexualmoral müsse sich die Kirche fragen, ob sie in der Vergangenheit angemessen darüber gesprochen oder die körperliche Liebe beispielsweise als "notwendiges Übel" betrachtet habe, so Marx. Schließlich gelte es, das Priesterbild weiterzuentwickeln. "Keiner von uns kann sich eine katholische Kirche vorstellen ohne die Priester." Papst Franziskus habe dazu ermutigt, freimütig zu sein, sagte Marx weiter. "Nicht alle werden einer Meinung sein, aber wir sollten miteinander versuchen, um Einmütigkeit zu ringen", so der Kardinal.
ZdK-Präsident Thomas Sternberg sprach trotz einer verbreiteten Skepsis von hohen Erwartungen an den Synodalen Weg. "Werden wir ihnen gerecht! Beweisen wir die Kraft zum gemeinsamen Handeln!" Mit Blick auf Kritiker, die vor einem Übergewicht an Strukturdebatten warnen, betonte Sternberg, der Synodale Weg sei auch ein geistlicher Prozess. "Andererseits weichen wir nicht notwendigen Debatten mit dem Hinweis auf den geistlichen Charakter aus: Man kann sehr gut gut beten und gut debattieren." (KNA, 31.1.20)