1988, 50 Jahre nach Beginn der Pogrome in Deutschland, war am Boden ein Gedenkstein eingelassen worden. Die Kirchgemeinde hatte vor einigen Jahren begründet, warum das Relief an dem Gotteshaus bleiben sollte: "Weil auch schwierige Geschichte erinnerungsbedürftig bleibt, zumal Martin Luther mit seinem antijüdischen Furor – zusammen mit den meisten seiner Zeitgenossen – zur erschütternden Wirkungsgeschichte gehört", heißt es etwa in dem Schreiben, das auf der Internetseite der Kirche zu finden ist und von Pfarrer Friedrich Schorlemmer unterzeichnet wurde. Der Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, fordert, dass das Relief von dem Gotteshaus entfernt wird. "Meiner Einschätzung nach gehört die Judensau ins Museum", sagte Klein dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dort solle man das Relief mit einem erläuternden Text versehen. Klein fügte hinzu: "An der Stelle, an der sich die Judensau jetzt befindet, sollte eine Hinweistafel angebracht werden. Die Tafel sollte aussagen, dass die evangelische Kirche mit der Entfernung der Judensau einen sichtbaren Beitrag zur Überwindung von Antijudaismus und Antisemitismus leistet."
Diskussion um antijüdisches Relief
Klein: die Judensau gehört ins Museum
Die Kontroverse um das Sandsteinrelief, das unter dem Namen "Judensau" bekannt ist, gibt es seit einigen Jahrzehnten.
Share on
Quelle: