Das teilte der Brauchtumsmanager der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und Mitinitiator des Projekts, Walter Schuhen, am Sonntagabend mit: "Unsere Botschaft an die Hetzer, auch die aus den Reihen der AfD: Wir stehen mit dem Toleranzwagen für eine plurale, weltoffene Gesellschaft und werden Euch und Eurem Gedankengut keinen Platz lassen. Karneval ist bunt, nicht braun."
Schuhen ergänzte wörtlich: "Wir beten für die Opfer von Hanau, trauern mit den Hinterbliebenen, respektieren die Entscheidung von Redouan und Orhun und bieten extremistischen Brandstiftern die Stirn." Die beiden Muslime hatten zuvor erklärt, sie könnten nach Hanau nicht mehr die Kraft aufbringen, am Zug teilzunehmen.
Im vergangenen Jahr war erstmals im Düsseldorfer Rosenmontagszug ein "Toleranzwagen" mitgefahren. Äußerlich sei der Wagen der Religionsgemeinschaften beinahe unverändert, sagte Schuhen bei der Vorstellung. Das Gefährt zeigt einen Imam, eine evangelische Pastorin, einen katholischen Priester und einen jüdischen Rabbiner. Im Vergleich zum Vorjahr wurde allerdings das Logo des Kreises der Düsseldorfer Muslime (KDDM) durch das Symbol des neuen Karnevalsvereins "Orient-Okzident-Express" ersetzt.
Den Hintergrund zu der Vierergruppe mit den vier Geistlichen bildet das Stadtbild von Düsseldorf, an dessen Himmel "Toleranz-Wagen" geschrieben steht. Der vom Künstler Jacques Tilly entworfene Wagen zeigt zudem die Umrisse der jeweiligen Hauptkirchen und -gotteshäuser in der Stadt. Außerdem ist das aktuelle Sessionsmotto "Unser Rad schlägt um die Welt" abgebildet. (KNA/24.2.2020)