Obdachlose könnten derzeit viel weniger Passanten um Unterstützung bitten. Tafeln arbeiteten eingeschränkter, um ihre Helfer zu schützen. Geschlossene Geschäfte erlaubten nicht einmal mehr, etwas mitgehen zu lassen, sagte Woelki und verwies auf das "Fringsen".
Der Begriff geht auf den Kölner Kardinal Josef Frings (1887-1978) zurück, der 1946 erklärt hatte, dass sich Menschen in Not nehmen dürften, was sie zum Überleben brauchten, wenn sie es nicht durch Arbeit oder Betteln bekämen.
Warmes Essen und Duschen
In dem Priesterseminar können Obdachlose ein warmes Essen bekommen und duschen. 20 Einzeltische stehen zur Verfügung, an denen Wohnungslose auf Distanz zueinander eine Mahlzeit einnehmen können.
Woelki dankte den Maltesern, die für die Handhygiene beim Eintritt sorgen und den Duschbetrieb samstags organisieren. Von 11.00 bis 13.00 Uhr könnten Männer und von 13.00 bis 14.00 Frauen duschen und ihre Kleider wechseln.
Priesterseminar steht gerade leer
Das Seminar, in dem ansonsten künftige Priester des Erzbistums ausgebildet werden, steht laut Woelki derzeit teilweise leer. Die angehenden Priester absolvierten ein Gemeindepraktikum.
Er dankte den Helfern, die das Projekt tatkräftig unterstützen, darunter Jugendliche des jugendpastoralen Zentrums "Crux" in Köln sowie Theologiestudenten aus Köln, Bonn und Sankt Augustin.
Das Essen werde in der Küche des Generalvikariates zubereitet. Für die Übernachtung der Obdachlosen stünden die üblichen Notschlafstellen offen, erläuterte der für die Caritas zuständige Kölner Weihbischof Ansgar Puff.