Das teilte der Kirchenstaat am Dienstag mit. Papst Franziskus betete derweil für unschuldig Verurteilte. In seiner Frühmesse sagte der Pontifex wenige Stunden nach dem Freispruch: "In diesen Tagen der Fastenzeit haben wir gesehen, welche Verfolgung Jesus erdulden musste (....): Er wurde von Menschen voller Hass verurteilt, obwohl er unschuldig war. Ich möchte heute für alle Menschen beten, die unter einem ungerechten Urteil leiden."
Das höchste australische Gericht hatte am Dienstag dem Berufungsantrag des 78-jährigen Australiers stattgegeben. Der ehemalige Finanzchef des Vatikans und enge Vertraute des Papstes wurde daraufhin nach rund 13 Monaten in Haft aus einem Hochsicherheitsgefängnis in der Nähe von Melbourne entlassen. Bei seiner Entscheidung folgte das Gericht den Argumenten der Verteidigung, die auf Schwächen in Zeugenaussagen hingewiesen hatte.
Pell ist nicht mehr Teil des Kardinals-Beratergremiums des Papstes. Der Vatikan hatte immer betont, mit Entscheidungen in dem Fall bis zum Ende des Berufungsverfahrens warten zu wollen. Es wird nicht damit gerechnet, dass Pell in den Job als Finanzchef zurückkehrt. Dort wurde auch schon vor längerer Zeit ein Nachfolger benannt. Der Vatikan bekräftigte, "seine Verpflichtung, alle Fälle von Missbrauch von Minderjährigen zu verhindern und zu verfolgen".