Insgesamt 70 Prozent der Deutschen halten einer Umfrage zufolge öffentliche Gottesdienste in Zeiten der Corona-Pandemie für nicht notwendig. Lediglich zwölf Prozent gaben an, dass Vor-Ort-Gottesdienste als Teil der Grundversorgung erlaubt sein sollten, wie die katholische Zeitung "Die Tagespost" meldete. Sie hatte das Meinungsforschungsinstitut "INSA Consulere" mit der Erhebung beauftragt. Dafür wurden den Angaben zufolge vom 10. bis zum 13. April 2.108 Erwachsene befragt.
Unter den katholischen Umfrageteilnehmern hätten sich nur 15 Prozent für öffentliche Gottesdienste ausgesprochen, 69 Prozent dagegen. Am stärksten sei die Zustimmung bei Angehörigen von Freikirchen mit fast einem Viertel gewesen, die für Feiern mit persönlich anwesenden Teilnehmenden plädierten, 60 Prozent dagegen. Bei den Protestanten lägen die Werte bei 13 Prozent beziehungsweise 71 Prozent.
Erhoben worden sei auch die Affinität zu Parteien. Demnach wolle unter AfD-Wählern fast jeder fünfte öffentliche Gottesdienste. Bei Wählern der Grünen sei der Anteil mit sieben Prozent am geringsten. Wähler von Union, SPD und auch FDP stimmten der Erhebung zufolge zu jeweils zwölf Prozent für eine Erlaubnis von Vor-Ort-Gottesdiensten.
Aufgeschlüsselt nach Bundesländern seien 17 Prozent der Befragten aus Berlin dafür, gefolgt von Hamburg und Nordrhein-Westfalen mit je 15 Prozent. Am geringsten sei der Wert mit 3 Prozent im Saarland. (kna/Stand 16.04.2020)