Liebe muslimische Gläubige,
wir alle stehen unter dem Eindruck der Corona-Pandemie. Sie fordert uns vieles ab. Aber sie zeigt auch, wie Menschen einander solidarisch beistehen. Unser Glaube stärkt die Hoffnung, dass wir gemeinsam diese Krise überwinden werden und gemeinsam weiter berufen sind, diese Gesellschaft zu gestalten.Deshalb vergessen wir nicht, welches Leid der schreckliche rassistische Angriff von Hanau über so viele Familien und Gemeinden gebracht hat. Wir versichern Ihnen unsere tiefe Anteilnahme und unsere Solidarität!
Zu den Segnungen sowohl des Ramadans als auch der christlichen Fastenzeit gehört es, dass wir uns an unseren gemeinsamen Auftrag erinnern, Frieden zu schaffen. Er ist die Grundlage für ein menschenwürdiges Leben und die größte Gabe, die wir einander zukommen lassen können. In der Bibel heißt es: "Suche Frieden und jage ihm nach!" (Psalm 34, Vers 15). Und auch der Koran fordert auf, "Frieden unter den Menschen zu stiften" (Sure 2, Vers 224).Unser Dienst an der Gemeinschaft muss also wesentlich ein Dienst des Friedens sein. Dazu müssen wir überwinden, was den Frieden stört, vor allem Ungerechtigkeit, Hass und Vorurteile. Auch in unserer Gesellschaft, im Deutschland des Jahres 2020, erleben wir, dass die Unterschiedlichkeit zwischen unseren Kulturen und Religionen zum Anlass genommen wird, Unfrieden und Gewalt zu stiften.
Möge Gott, der ein Gott des Friedens ist, Ihre und unsere Bemühungen in diesem besonderen Monat mit seinem Segen begleiten und beschützen! Ihnen allen, Ihren Gemeinden, Gemeinschaften und Familien wünschen wir ein gesegnetes Fest des Fastenbrechens!
(Quelle: Auszug aus dem Grußwort, Erzbistum Köln)