Die "Washington Post" berichtete am 7. April unter Berufung auf Daten einiger lokaler Behörden, dass mehrheitlich afroamerikanische Landkreise teils dreimal so viele Infektionen und fast sechsmal so viele Todesfälle vermeldeten wie Landkreise, in denen weiße Amerikaner in der Mehrheit seien. Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, führt dies auf eine "Verschlimmerung eines Gesundheitsgefälles" zurück. Erkrankungen wie Herzkrankheiten und Diabetes seien bei den Afroamerikanern häufiger zu verzeichnen als bei anderen Gruppen, sagte Fauci. Solche Vorerkrankungen machten eine Verlegung auf die Intensivstation wahrscheinlicher.
Bislang haben lediglich lokale Behörden wie Städte oder Bundesstaaten Statistiken veröffentlicht. Davon weisen nicht alle die ethnische Zugehörigkeit aus. In der Millionenmetropole Chicago, in der knapp ein Drittel der Bewohner Afroamerikaner sind, zeigt sich Behördenangaben zufolge der Unterschied besonders stark. Auch in New York seien überproportional viele Latinos und Afroamerikaner erkrankt - obwohl Schwarze nur neun Prozent der Bevölkerung des Staates ausmachten, waren 18 Prozent der Toten Afroamerikaner, wie aus offiziellen Zahlen hervorgeht. (Quelle: dpa, 9./10.04.2020)