In Hongkong sind bei den jüngsten Protesten gegen die Regierung rund 230 Demonstranten festgenommen worden. Wie die Hongkonger Polizeibehörde am Montag weiter mitteilte, wurden sie bei den Protesten am Sonntag in mehreren Einkaufszentren der Stadt vorläufig festgesetzt. Die festgenommenen und später wieder auf freien Fuß gesetzten Demonstranten hätte gegen Versammlungsbeschränkungen verstoßen oder die öffentliche Ordnung behindert.
Bereits am Sonntag hatte die Polizei mitgeteilt, dass sie gegen Dutzende Menschen Geldbußen verhängt habe, weil Demonstranten die Abstandsregeln zur Eindämmung des Coronavirus nicht eingehalten hätten.
Seit dem vergangenen Sommer hat Hongkong fast jede Woche Demonstrationen erlebt. Allerdings gab es während der Corona-Pandemie über einen längeren Zeitraum kaum noch Proteste. Nun, da das Virus in Hongkong unter Kontrolle scheint, kommt es wieder zu Demonstrationen, die aber bislang deutlich kleiner ausfallen als vor dem Ausbruch der Pandemie.
Die Proteste richteten sich gegen die nicht frei gewählte Hongkonger Regierung sowie den wachsenden Einfluss der kommunistischen Führung in Peking. Die Demonstranten forderten freie Wahlen, eine unabhängige Untersuchung der Polizeibrutalität bei den Protesten sowie Straffreiheit für die mehr als 7000 Festgenommenen. (dpa, 11.5.20)