Diakonie fordert Auflösung großer Flüchtlingsunterkünfte

 (DR)

Die Diakonie hat der Politik vorgeworfen, Flüchtlinge während der Corona-Krise weitgehend vergessen zu haben. Das bestätigten die nun festgestellten Zahlen von Erkrankten in einigen Unterkünften, erklärte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie am Freitag in Berlin. Eine vergleichsweise hohe Anzahl an Fällen war in Unterkünften in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz festgestellt worden.

Menschen seien dort oft auf engstem Raum in kleinen Mehrbettzimmern mit bis zu vier oder sechs Personen untergebracht und nutzten Dusch- und Waschräume, Toiletten und Küchen ohne Ausweichräumlichkeiten gemeinschaftlich. Es zeige sich, dass die großen Unterkünfte eine strukturelle Fehlentscheidung und ein Gesundheitsproblem für die gesamte Bevölkerung darstellten. Sie sollten jetzt so schnell wie möglich aufgelöst und die Menschen in kleinere Einrichtungen in den Kommunen verteilt werden.

(22.05.2020/KNA)