Spanien führt ab Juni zur Bekämpfung der sich ausbreitenden Verarmung der Bevölkerung ein minimales Grundeinkommen ein. Das kündigte Ministerpräsident Pedro Sanchez am Wochenende in einer Rede an die Nation an. Die Madrider Zentralregierung stellt für den Plan demnach jährlich drei Milliarden Euro zur Verfügung, mit denen rund 850.000 hilfsbedürftigen Familien unterstützt werden sollen. Am Dienstag soll die Maßnahme im Regierungskabinett verabschiedet werden.
Das Grundeinkommen ist in Deutschland mit Hartz IV zu vergleichen. Alleinstehende dürften voraussichtlich einen Anspruch auf monatlich 450 Euro erhalten, Familien auf 950 Euro. Das schon seit einigen Monaten geplante Grundeinkommen für Mittellose wurde wegen der unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und des Alarmzustands vorgezogen. Mit rund 241.500 Infektionen und mehr als 27.100 Todesopfern gehört Spanien zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder der Welt. (KNA)