Zehntausende demonstrieren gegen Polizeigewalt und Rassismus

Unter Schutz- und Hygienebedingungen

In Nordrhein-Westfalen haben gut 40.000 Menschen mit friedlichen Demonstrationen Zeichen gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA gesetzt. Die Veranstaltungen fanden unter Schutz- und Hygienebedingungen der Corona-Pandemie statt.

Schild mit der Aufschrift "Justice for George Floyd" / © Ben Brewer (dpa)
Schild mit der Aufschrift "Justice for George Floyd" / © Ben Brewer ( dpa )

Alleine in der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf nahmen nach Veranstalterangaben am Samstag gut 20.000 Demonstranten an einem Schweigemarsch zum Landtag teil und protestierten gegen die Ermordung des Afroamerikaners George Floyd durch die Polizei in den USA. 

In Köln versammelten sich rund 10.000, in Dortmund etwa 5.000 und in Münster 2.000 Demonstranten. Auch in Paderborn, Bonn, Bielefeld, Leverkusen, Gronau, Gütersloh und Lippstadt fanden Demonstrationen statt.

Gut zehn Mal so viele Demonstrierende

Alle Veranstaltungen fanden unter den Schutz- und Hygienebedingungen der Corona-Pandemie mit Abständen und Mund-Nase-Schutzmasken statt. Sprecher der Polizei betonten, dass alle Aktionen friedlich verlaufen seien. Für Sonntagnachmittag war eine weitere Antirassismus-Demonstration in Aachen angekündigt.

Die Veranstalter in Düsseldorf hatten für Samstag mit etwa 2.000, die in Köln mit rund 1.000 Teilnehmern gerechnet. Dass in beiden Städten gut zehn Mal so viele Menschen "Flagge gegen Rassismus und Polizeiwillkür" gezeigt hätten, sei eine sehr positive Erfahrung, erklärte das Bündnis "Düsseldorf stellt sich quer", das die Demonstration angemeldet hatte. "Silent Protest" war das Motto der Aktionen.

Schweigeminuten für George Floyd

In fast allen Städten gab es bei den Demonstrationen Schweigeminuten, die exakt 8 Minuten und 46 Sekunden andauerten. Genau diese Zeitspanne hatte am 25. Mai ein Polizist im amerikanischen Minneapolis sein Knie auf den Hals des 46-jährigen Floyd gedrückt, der danach starb.

In dieser Zeit hatte der Mann wiederholt die Worte "I can't breathe" (Ich kann nicht atmen) gesprochen. Dieses Zitat prangte bei allen Demonstrationen auf Plakaten und Flugblättern. 

Quelle:
epd