Nuntiatur in Paris kontaktiert Bewerberinnen auf Kirchenämter

 (DR)

Die Papstbotschaft in Paris hat die Bewerberinnen auf leitende Kirchenämter kontaktiert. Diese begrüßten den "Prozess des Dialogs"; dies sei "genau, was wir gesucht haben: eine Diskussion über den Platz der Frauen in der Kirche zu eröffnen", zitiert die französische Zeitung "La Croix" die Katholikin Marie-Automne Thepot.

Sieben Frauen hatten am 22. Juli ihre Bewerbungen auf Kirchenämter in Frankreich bei der Nuntiatur abgegeben. In rund 20 der landesweit 92 Bistümer steht in den kommenden zwei Jahren ein Wechsel an der Spitze an. Den Termin wählten die Frauen nach eigenen Angaben nicht zufällig: Der 22. Juli ist der Feiertag von Maria Magdalena, die Papst Franziskus auch als "Apostelin der Apostel" bezeichnet.

"Das Fehlen von Frauen in verantwortlichen Positionen - sei es in der Leitung unserer Pfarreien, unserer Diözesen, im Vatikan oder als geweihte Amtsträgerinnen - ist ein Skandal und steht in Gegensatz zum Zeugnis der Kirche", heißt es in einem von ihnen veröffentlichten Manifest.

Der päpstliche Nuntius in Paris, Erzbischof Celestino Migliore, hat nun einige Frauen für September zu Einzelgesprächen eingeladen. Die Frauen hatten um ein gemeinsames Treffen mit dem Nuntius gebeten. "Wir wollen nicht in gute und schlechte Aktivistinnen aufgeteilt werden, je nach unserem Lebensweg, unserem theologischen Hintergrund, unserem Familienstand", so Thepot. (KNA / 30.7.20)