Caritas international weitet seine Hilfen für die Opfer der Explosionen im Beiruter Hafen aus. In zehn Gesundheitszentren werden Verletzte versorgt; auch die Verteilung von Lebensmitteln geht weiter, wie die katholische Hilfsorganisation am Donnerstag in Freiburg mitteilte. Zudem würden Überlebende psychologisch betreut. Geschätzte 300.000 Menschen hätten ihre Wohnung verloren, so die Hilfsorganisation.

Auch die ohnehin hohen Lebensmittelpreise in Libanon stiegen weiter, da der für den Import entscheidende Hafen zerstört wurde, so eine Caritas-Sprecherin. "Viele Menschen werden noch hungern müssen, weil sie sich Lebensmittel schlichtweg nicht kaufen können."

Dramatisch sei auch die Lage für viele nach Libanon geflohene Syrer. Wegen des schon vor der Explosionskatastrophe "schleichenden wirtschaftlichen Niedergangs" würden die Flüchtlinge kaum noch unterstützt. "Diese Aufgabe muss die internationale Gemeinschaft übernehmen", forderte Caritas international.

Noch kaum absehbar sei zudem, wie sich die Corona-Pandemie in dem Land entwickle. "Aber auch hier hat das Ereignis das Augenmerk nur auf das akute Überleben in Beirut gelenkt. Doch wir dürfen die Krisen dahinter nicht vergessen", so die Caritas-Sprecherin.

Die Explosionen im Hafen Beiruts hatten vor einer Woche weite Teile der libanesischen Hauptstadt verwüstet. Mehr als 200 Menschen starben, es gab Tausende Verletzte. (KNA / 13.08.2020)